Blackbox IVF-Labor

Blackbox IVF-Labor. Beim eigentlichen Ort, an dem Leben entsteht haben Du und Dein Partner keinen Zutritt. Blackbox IVF-Labor, was passiert da genau?

Inhalt: 

  • Alles vorbei?
  • Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn
  • Die Reise Deiner Eizellen im Labor
  • Wie viele und wie reif?
  • Samenabgabe
  • IVF oder ICSI?
  • Polkörperchen-Diagnostik für Deinen Kinderwunsch
  • Vor- und Nachteile der PKD
  • Befruchtung
  • Die ersten Zellteilungen
  • Reif für den Transfer?
  • … oder besser noch nicht?
  • Richtig viele Zellen
  • Gebärmutter oder Untersuchung?
  • Der Ethikrat und der Kinderwunsch
  • Kinderwunsch auf Eis
  • Raus und rein
  • Fotos für den Kinderwunsch
  • Zusammenfassung
  • Blick ins Labor
  • Anmeldung

Alles vorbei?

Die Punktion ist gut gelaufen, es konnten genügend Eizellen gewonnen werden. Der Samen sei auch in Ordnung. Mit dieser 

Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn

Aussage aus dem Labor verlässt Du die Kinderwunschklinik. Du hast Dein Bestes gegeben, der weitere Verlauf Deines Kinderwunsches findet hinter verschlossenen Türen statt. 

Jetzt hängt Dein, Euer Familienglück vom Geschick des Laborteams ab. Was wird im Labor eigentlich gemacht? Was kann jetzt noch untersucht werden?  Wird da nichts vertauscht? Kurz: was passiert in der Blackbox IVF-Labor?

Das alles erfährst Du hier. Am Schluss stelle ich Dir noch eine Möglichkeit vor, Deine Fragen dazu von jemanden beantworten zu lassen, der in der „Blackbox“ IVF-Labor arbeitet.

Die Reise Deiner Eizellen im Labor

Wir schauen uns erstmal gemeinsam die Reise Deiner Eizellen und der Samenfädchen vom Eintritt ins Labor bis zum Transfer an.

Nach der Punktion wird die gewonnene Follikelflüssigkeit mit den Eizellen ins Labor gebracht. Dort werden die Eizellen aus der Follikelflüssigkeit gewonnen und von Blutbeimengungen gereinigt. 

Wie viele und wie reif?

Zu diesem Zeitpunkt kann die Labormediziner*in beurteilen, wie reif die Eizellen sind. Manche sind vielleicht überreif, es gibt aber auch unreife Eizellen. Das sind Informationen, die wichtig für die nächste Stimulation sein können. Die Du bei Deinem Kinderwunsch hoffentlich nicht mehr brauchst. 

Samenabgabe

Zwischenzeitlich hat auch Dein Partner seinen Samen im Labor abgegeben. 

Dieser wird ebenfalls gereinigt und aufgearbeitet. Durch die Aufarbeitung werden die fittesten Samenfädchen gewonnen und erhalten noch mal einen kleinen Kick. 

Nach diesem Prozess werden die Spermien am Punktionstag zu den Eizellen gegeben. Zumindest bei einer IVF-Behandlung.

IVF oder ICSI?

Bei einer künstlichen Befruchtung mit der Injektion eines Spermiums wird ein Spermium direkt ins  Ei gegeben. 

Hier wird ein aussichtsreicher Kandidat der Samenfädchen in eine Pipette gesaugt und mit einem kleinen Pick in das Ei injiziert, damit Du die besten Chancen für Deinen Kinderwunsch hast. 

Polkörperchen-Diagnostik für Deinen Kinderwunsch

Im Rahmen einer ICSI können dem sich befruchtenden Ei die Polkörperchen „geklaut“ werden. Das ist die Polkörperchen-Diagnostik (PKD). Anhand dieser Polkörperchen kann innerhalb eines Tages festgestellt werden, ob eine Fehlverteilung der Gene vorliegt, die häufigste Ursache für Fehlgeburten. Fehlgeburten erschweren den Kinderwunsch zusätzlich. 

Vor- und Nachteile der PKD

Bei dieser Untersuchung lässt sich allerdings nur die weibliche Seite testen. Die für den Kinderwunsch ebenfalls wichtige männliche Seite kann nicht mit untersucht werden. 

Die getesteten Embryonen können ab dem 3. Tag zurückgegeben werden, da das Ergebnis dann vorliegt. Ein Einfrieren der Embryonen ist nicht notwendig. 

Ein weiterer Vorteil wäre, dass Du auch keinen Antrag bei der Ethik-Kommission stellen musst.

Befruchtung

Nach nur 24 Stunden kannst Du sehen, ob Befruchtung stattgefunden hat. Bei Befruchtung hast Du zwei Vorkerne, die die unter dem Mikroskop sehen kannst.  

Die ersten Zellteilungen

Am 2. Tag nach der Punktion hast Du schon einen (oder mehrere) 

Zwei- bis Vierzeller. 

Reif für den Transfer?

Am Tag drei hat Dein Embryo schon bis zu 8 Zellen. Je nach Absprache mit der Kinderwunschklinik kann der Embryo transferiert werden. Das heißt, am dritten nach der Punktion erfolgt di Rückgabe des Embryos in die Gebärmutter. 

… oder besser noch nicht?

Ich persönlich bin ein Fan der 5-Tageskultur. Die Rate der Schwangerschaften ist höher. Das beflügelt Deinen Kinderwunsch. 

Manchmal ist es aber auch so, dass die Embryonen in den letzten zwei Tagen sich nicht mehr richtig weiterentwickeln. Die Gefahr besteht bei der Fünftageskultur, wahrscheinlich wären diese Embryonen aber auch in der Gebärmutter nicht weitergewachsen. Das hattest Du aber erst mit dem Eintreten der Regelblutung bemerkt. 

Richtig viele Zellen

Am 4. Tag nach der Punktion hat sich Dein Embryo zu einer Morula, einem Zellhaufen, weiterentwickelt.

Gebärmutter oder Untersuchung?

Tag 5 beschreibt das Blastozystenstadium, hier werden die Embryonen spätestens zurückgegeben.

Möchtest Du eine Präimplantationsdiagnostik (PID) durchführen lassen, wäre dies der Tag, an dem dem Embryo einzelne Zellen abgenommen werden können. Das Chromosomenmuster dieser Zellen wird genau angeschaut und auf Erbfehler untersucht werden. 

Der Ethikrat und der Kinderwunsch

Der Vorteil der PID ist die Testung des Embryos, sprich der männlichen und der weiblichen Gene des neuen Erdenbürgers.

Aber es gibt auch zwei Nachteile, die ich nicht verschweigen möchte. Der ärgerlichste Nachteil ist die Tatsache, dass Du diese Untersuchung in Deutschland zwar erlaubt ist, aber nur mit einem Antrag bei der Ethikkommission. Hier entscheiden dann Vertreter von Kirche und Justiz, ob Du diese Untersuchung durchführen darfst. Das Ganze darfst Du ach noch mit mehreren tausend Euro selbst bezahlen. Nicht nur die Untersuchung, sondern auch den Antrag beim Ethikrat.

Kinderwunsch auf Eis

Die Untersuchung dauert mehrere Tage, weshalb der Embryo eingefroren und erst im nächsten Zyklus aufgetaut und zurückgegeben wird, wenn das Ergebnis unauffällig ist. Das ist der zweite Nachteil. 

Raus und rein

Ob bis Tag 3 oder 5: es erfolgt eine engmaschige Kontrolle der Embryonen. 

Hierzu kannst Du regelmäßig die Schalen mit den Embryonen unterm Mikroskop nachsehen. Das hat den Nachteil, dass Du die Schalen aus dem Brutschrank nehmen musst. Das macht kleine Temperaturschwankungen und Veränderungen der Gaszusammensetzung im Brutschrank. Diese können sich ungünstig auf die Eizellentwicklung auswirken. 

Fotos für den Kinderwunsch

Deshalb setzt sich zunehmend das Time Lapse-Verfahren durch. Hier werden die Embryonen alle 20 Minuten fotografiert.  Dieses Bild siehst du außen auf dem Display des Brutschrankes. So weiß der Reproduktionsbiologe*in immer, wie es Deinem Embryo geht, ohne den Brutschrank öffnen zu müssen. Das schafft die stabilsten Verhältnisse für den Embryo. Allerdings zahlst Du dieses Verfahren selbst. 

Aus den Bildern kannst Du Dir dann einen kleinen Film erstellen lassen, der die Entwicklung Deines Embryos im Zeitraffer festhält. 

Zusammenfassung

In der Blackbox IVF-Labor werden die Ei- und Samenzellen aufgearbeitet und zusammengebracht. Danach wird die Befruchtung täglich kontrolliert. Auch eine genetische Diagnostik kann hier in die Wege geleitet werden. 

Blick ins Labor

Das war ein kleiner Überblick über die Reise Deines Embryos durch das Labor. Wenn das spannend für Dich war, komme doch am 17.9.23 zum Gastvortrag. Hier berichtet eine Labormedizinerin live über Ihre Arbeit im Labor. Und über viele weitere Dinge, die noch dort untersucht werden können. Natürlich kannst Du auch Deine Fragen stellen. 

Anmeldung

Melde Dich zum Babyletter an und Du bekommst automatisch die Zugangsdaten. 

Ich freue mich auf Dich!

Alles Liebe

Deine Heidi

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Herzlich Willkommen!

Hallo, mein Name ist Dr. med. Heidi Gößlinghoff.

Ich bin Frauenärztin und Reproduktions-medizinerin mit Leib und Seele. Neben der Facharztausbildung habe ich mich in  Naturheilverfahren, Akupunktur und Neuraltherapie ausbilden lassen.

Später kamen noch Weiterbildungen der Ernährungsmedizin, Hormontherapie und Anti-Aging Medizin dazu. Zuletzt habe ich im März 2018 eine dreijährige berufsbegleitende Ausbildung der fachgebundenen Psychotherapie abgeschlossen.

Um so mehr haben mein Mann und ich uns gefreut, dass es mit der Familienplanung komplikationslos geklappt hat: wir haben drei tolle Kinder, die ich im Alter von 38, 39 und 49 Jahren bekommen habe.

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