Vitamin D ist für Deine Fruchtbarkeit wichtig, gerade wenn Du schnell schwanger werden möchtest. Deshalb: Prüfe Dein Vitamin D für Deine Fruchtbarkeit!
Vitamin D für Deine Fruchtbarkeit
Für die Fruchtbarkeit ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D wichtiger als gedacht. Auch für Deinen Partner. Alles wissenswerte dazu findest Du in diesen Blog.
Wie Deine Fruchtbarkeit mit der Vitamin D Versorgung zusammen hängt
Vitamin D ist auch in der Schwangerschaft wichtig!
Wann bist Du unterversorgt?
Weshalb ist ein Vitamin D Mangel so häufig?
Wie komme ich jetzt zu meinem Vitamin D?
Und zum Schluss noch eine interessante Beobachtung
Vitamin D, das Sonnenvitamin! Und Fruchtbarkeitsvitamin!
Mit Folsäure zusammen hat Vitamin D die größten Auswirkungen auf den Eintritt einer Schwangerschaft und die Entwicklung des Kindes. Das belegen zahlreiche Studien.
Deshalb macht es Sinn, sich vor einer Kinderwunschbehandlung den Vitamin D Spiegel messen zu lassen. Damit kannst Du Deine Chancen auf ein Baby zu optimieren. Bei 70 – 90 % der Bevölkerung besteht ein Vitamin D Mangel! Und die Therapie dieses Mangels ist sehr effektiv und preiswert.
Wie Deine Fruchtbarkeit mit der Vitamin D Versorgung zusammen hängt
Frauen mit einer guten Vitamin-D Versorgung haben eine deutlich bessere Chance schwanger zu werden. Bei Frauen mit ungenügender Vitamin-D Versorgung ist die Schwangerschaftsrate geringer (1).
Sowohl die Eierstöcke als auch die Schleimhaut der Gebärmutter besitzen Rezeptoren für Vitamin D. Und auch der Mutterkuchen, der später Dein Kind versorgt, weist Vitamin D Rezeptoren auf (2). Daraus lässt sich schließen, dass hier Vitamin D für die normale Entwicklung der Eizellen, der Gebärmutterschleimhaut und des Mutterkuchens wichtig ist. Ein Mangel kann sich negativ auswirken.
Ein ausreichend hoher Vitamin D Spiegel wirkt sich ferner positiv auf die Eizellreserven aus.
Übrigens auch in den gesamten männlichen Fortpflanzungsorganen wurden Vitamin D Rezeptoren gefunden, dazu aber mehr in einem gesonderten Blog.
Problematisch ist ein Vitamin D Mangel besonders bei Frauen mit polyzystische Ovarien. Das sind Eierstöcke, bei denen sehr viele kleine Eizellbläschen vorhanden sind. Diese reifen aber nicht richtig. Der Eisprung bleibt aus. Es kommt zu Hormonverschiebungen und verlängerten Zyklen. Diese Erscheinungsform der Eierstöcke nennt man PCO-Syndrom. Und ein unbehandeltes PCO-Syndrom lässt die Chancen auf eine Schwangerschaft stark sinken. Besonders, wenn Du erst spät Dein Mutterglück suchst, ist das ein wichtiger Aspekt.
Bei Frauen, die von einem PCO-Syndrom betroffen sind, liegt oft ein Vitamin D Mangel vor. In einer Studie fanden sich bei 44 % der Frauen mit einem PCO-Syndrom ein Mangel. In der Kontrollgruppe ohne PCO-Syndrom gab es nur 11 % Frauen mit einem zu niedrigen Vitamin D Spiegel (1).
Es gibt bereits erste Studien, die mit hoch dosierten Vitamin D Gaben untersucht haben, inwieweit sich ein PCO-Syndrom darunter zurückbilden kann (1). Die Ergebnisse sind ermutigend.
Auch der Erfolg einer künstlichen Befruchtung steigt direkt mit dem Gehalt von Vitamin D im Follikel. Pro einem Nanogramm Vitamin D in der Follikelflüssigkeit steigt die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich Schwangerschaft zu werden um 6 %. Und Vitamin D unterstützt zudem die Einnistung des Embryos.
Vitamin D ist auch in der Schwangerschaft wichtig!
Die Schwangerschaft ist eine kurzfristige vorübergehende Höchstleistung des weiblichen Körpers. Aber wir besitzen hervorragende Regulationsmechanismen, die uns diese außergewöhnliche Leistung vollbringen lassen. Einen Anteil an den Regulationsmechanismen stellt das Vitamin D dar. Einige Punkte seien im Folgenden dargestellt:
Eine gute Vitamin-D Versorgung in der Schwangerschaft geht mit einem selteneren Auftreten einer Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung) einher. Außerdem ist bei ausreichendem Vitamin D Spiegel das Geburtsgewicht des Kindes im Schnitt um 60 Gramm höher als bei niedrigen Spiegeln.
Bei einem Vitamin D Mangel in der Schwangerschaft steigert das Risiko für eine Aminkolpitis um das 5-fache. Eine Aminkolpitis einen Risikofaktor für eine Frühgeburt.
Auch besteht ein Zusammenhang zwischen der Einnahme von Vitamin D (und Vitamin E) in der Schwangerschaft und kindlichen Asthmaerkrankungen in den ersten Lebensjahren(1). Bei einem ausreichenden Vitamin D- und E-Spiegel sinkt das Erkrankungsrisiko.
Mütter mit einer ungenügenden Vitamin-D Versorgung geben noch ein anderes Risiko an ihre Kinder weiter. Diese Kinder haben ein erhöhtes Risiko für eine Diabetes mellitus Erkrankungen.
Ein weiterer Gesichtspunkt eines Vitamin-D Mangels in der Schwangerschaft betrifft die kindliche Modulation des Immunsystems. Statt einem ausgewogenen Verhältnis von Th 1- und Th 2-Zellen werden bei ungenügender Versorgung mit Vitamin D vermehrt Th 1-Zellen gebildet. Diese fördern Entzündungsreaktionen. Das hat eine verstärkte Neigung des Ungeborenen für spätere Autoimmiunerkrankungen zur Folge (Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis oder Diabetes Typ I, um nur einige Beispiele zu nennen).
Wann bist Du unterversorgt?
Um das herauszufinden, musst Du Deinen Vitamin D Wert bestimmen lassen. Bei Werten unter 20 ng/ml liegt ein Mangel vor, bei Werten zwischen 20 und 30 ng/ml darfst Du gerne noch etwas nachlegen, bei mehr als 30 ng/ml gilt der Wert als ausreichend. Das sind die offiziellen Empfehlungen in Deutschland, es gibt aber auch kritische Stimmen, die eine deutliche Anhebung der Referenzwerte fordern. Zur Vorbeugung von Krebsleiden gibt es inoffizielle Richtwerte von 70 ng/ml.
Aufgrund der zuvor beschriebenen Erkenntnisse wurde die Tagesdosis von 5 µg auf 20 µg Vitamin D täglich hochgesetzt. (DGE 2012). Das heißt, Vitamin D sollte bei Kinderwunsch und Schwangerschaft mit mindestens 20 µg substituiert werden, um einem Mangel vorzubeugen. Bei einem ausgeprägtem Defizit gerne auch mehr. Am besten beginnst Du schon deutlich vor der Familienplanung mit der Vitamin D Einnahme. Vitamin D ist übrigens auch für die Fruchtbarkeit Deines Partners wichtig!
Weshalb ist ein Vitamin D Mangel so häufig?
Je schlechter das Wetter, desto schlechter ist die Vitamin D Versorgung (Vitamin D Barometer nach Spitz 2009). Bei Regenwetter können wir durch die UV-Strahlung etwa 20 ng/ml über die Haut herstellen. Bei Sonnenschein sind es bis zu 100 ng/ml. Doch leider ist bei uns seltener strahlender Sonnenschein und den sehen wir uns dann noch häufig vom Bürofenster aus an.
Deshalb ist der Mangel besonders bei Menschen häufig, die sich wenig in der Sonne aufhalten. Auch Menschen mit dunkler Hautfarbe bilden weniger Vitamin D. Hier können die Sonnenstrahlen nicht tief genug in die Haut eindringen, um die Vitamin-D-Bildung in Gang zu setzten. Bei älteren Menschen ist die Herstellung verlangsamt. Außer den gehen diese seltener in die Sonne. Wir leben heute insgesamt mehr in geschlossenen Räumen. Früher waren die Menschen deutlich länger draußen in der Sonne.
Und wenn wir uns mal in die Sonne trauen, dann nur mit einer dicken Schicht Sonnencreme. Auch das verhindert die ausreichende Herstellung von Vitamin D.
Im Winter kann es hilfreich sein, einmal pro Woche ins Solarium zu gehen (zumindest für die Vitamin D Versorgung…).
Wie komme ich jetzt zu meinem Vitamin D?
Vitamin D kommt in fettem Fisch und Lebertran vor. Ansonsten wird es im Körper durch Sonneneinstrahlung gebildet. Eine halbe Stunde am Tag ist eine gute Investition in die Gesundheit. Aber bitte ohne Sonnencreme.
Das reicht alles nicht? Dann greife mit gutem Gewissen zu Vitaminpräparaten. Gelegentlich solltest Du den Spiegel überprüfen lassen. Eine Überdosierung ist aber eher selten. Am besten ist eine Kombination von Vitamin D und Vitamin K. Dann wirkt Vitamin D besser.
Und zum Schluss noch eine interessante Beobachtung:
Im Oktober beginnen laut einer Studie der Uni Graz die meisten Schwangerschaften. Es folgen November und Dezember. Die Zeugungskurve knickt im Januar abrupt nach unten ab. Erst im Mai erholt sie sich langsam. So verhält es sich auch mit dem Vitamin-D Spiegel in unserem Blut. Im Oktober ist noch sehr viel Vitamin D vom Sommer vorhanden. Der Spiegel fällt aber im Laufe des Winters langsam ab. Und damit auch die Schwangerschaftsrate. Im Mai kommen die Auswirkungen der ersten Sonnenstrahlen des Frühjahrs zum Tragen. Und dies siehst Du an der steigenden Zahl der Schwangerschaftseintritte.
Zum Thema Vitamin D gibt es auch noch einen interessanten Artikel vom Robert Koch Institut, den es sich lohnt zu lesen.
Solltest Du Fragen oder Anregungen zu dem Blog haben, kontaktiere mich einfach. Ich bin gerne für Dich da.
Deine Heidi
Literatur:
1.: Gynekol Geburtsmed Gynäkol Endokrinol 2018 :14(1) 14-34
2.: Gaskins AJ et al.: Diet and fertility: a review. Am J Obstet Gynecol 2018; 218:379-89