Das Anti-Müller-Hormon

AMH, das Anti-Müller-Hormon, mein absoluter Favorit, wenn es um Hormone bei der Kinderwunschdiagnostik geht! Warum? Das erzähle ich Dir in diesem Blog!

Das Anti-Müller-Hormon

AMH: wenn es ein Junge werden soll

AMH und die Mädels

AMH in den einzelnen Lebensphasen

AMH und die Wechseljahre

AMH-Spiegel und der weibliche Zyklus

AMH-Spiegel und die Schwangerschaft

AMH-Spiegel unter Pilleneinnahme

AMH-Spiegel und ethische Unterschiede

AHM-Wert und PCO

AHM und der Kinderwunsch

AMH: Stellenwert in der Kinderwunschtherapie

Normwerte Anti-Müller-Hormon

Fazit

Das Anti-Müller-Hormon

Das Anti-Müller-Hormon (AMH) gibt Dir Auskunft über Deine Eizellreserve. Denn nur entwicklungsfähige Eizellen bilden AMH. Gemessen wird das Anti-Müller-Hormon im Blut.

AMH: wenn es ein Junge werden soll

In der frühen Entwicklung des männlichen Embryos ist das AMH zwischen der achten und elften Woche nachweisbar. Es sorgt dafür, dass sich die Müller-Gänge nicht ausbilden.

Im Hoden des männlichen Embryos wird das AMH gebildet, das die Müller-Gänge verkümmern lässt. Nur so ist eine ungestörte Entwicklung der männlichen Genitalorgane erst möglich.

Die Müllerschen Gänge sind bei jedem Embryo angelegt und bilden beim weiblichen Feten Eileiter, Gebärmutter und Scheide.

AMH und die Mädels

Das Anti-Müller-Hormon kommt ursprünglich gar nicht im weiblichen Körper vor! Und das, obwohl es so viel über unsere Fruchtbarkeit aussagt.

In der Embryonalphase ist eher die Abwesenheit gewünscht, damit sich die weiblichen Geschlechtsorgane aus den Müllerschen Gängen bilden können. Aus diesen entsteht bei den weiblichen Embryonen die Gebärmutter, die Eileiter und die Scheide. Das Anti-Müller-Hormon würde eine ungestörte Entwicklung des weiblichen Genitales verhindern.

AMH in den einzelnen Lebensphasen

Erst in der 36. Schwangerschaftswoche wird das Anti-Müller-Hormon beim weiblichen Säugling nachgewiesen. Gebildet wird es in den Eierstöcken von den unreifen Eizellen. Genauer gesagt von den Granulosazellen, das sind die Zellen, die die Eizellen umgeben.

Im Säuglingsalter sind nur niedrige AHM-Spiegel zu sehen. Diese Spiegel steigen dann aber langsam und erreichen mit dem 25. Lebensjahr ihren Höhepunkt. Das heißt, hier ist der Vorrat an entwicklungsfähigen Eizellen am größten. Mit der Abnahme der entwicklungsfähigen Eizellen sinkt auch der AHM-Wert langsam ab.

AMH und die Wechseljahre

Schon bis zu 5-6 Jahren vor Eintreten der Wechseljahre kann der Wert des Anti-Müller-Hormons unter die Nachweisgrenze sinken. Das bedeutet aber nicht, dass jetzt keine Eisprünge mehr möglich sind. Und es bedeutet auch nicht, das die Eierstöcke jetzt komplett „leer“ sind. Der AMH-Wert kann also den Eintritt der Menopause nicht eindeutig bestimmen. Aber die Reserven werden deutlich weniger.

AMH-Spiegel und der weiblicher Zyklus

Innerhalb des Monatszyklus der Frau unterliegt der AMH-Wert Schwankungen, die um so größer sind, je jünger die Frau ist. Bei Frauen, die älter sind und geringere Mengen von Follikeln in den Eierstöcken haben, fallen die Schwankungen sehr gering aus.

AMH-Spiegel und die Schwangerschaft

Auch im letzten Drittel der Schwangerschaft können niedrigere Werte des Anti-Müller-Hormons als normal nachgewiesen werden. Im ersten Drittel sind die Werte noch normal hoch. Unter der Schwangerschaft kommt es zu einer Unterdrückung der Eierstöcke, was die Abnahme des Hormonwertes erklärt.

AMH-Spiegel unter Pilleneinnahme

Aber auch die Pilleneinnahme beeinflusst die AMH-Werte. Bis zu 30 % niedrigere werden unter der Einnahme der Pille gemessen. Je länger die Pille genommen wird, desto niedriger fallen diese Werte aus. Durch die Anti-Babypille wird die Eierstockfunktion und damit der AMH-Wert unterdrückt. Setzt Du die Pille wieder ab, steigt der AMH-Wert wieder an. Das dauert ungefähr zwei Monate.

AMH-Spiegel und ethische Unterschiede

Es gibt auch ethnische Besonderheiten, die es zu beachten gilt. Südamerikanerinnen und Afroamerikanerinnen werden bis zu 25 % niedrigere Werte festgestellt. Das muss bei der Beurteilung des Wertes beachtet werden.

AHM-Wert und PCO

Bei einem PCO-Syndrom (polycystisches Ovarialsyndrom) werden häufig hohe AMH-Werte gemessen, die deutlich über dem Normbereich liegen können. Umgedreht können sehr hohe AMH-Werte ein Hinweis auf ein PCO-Syndrom sein.

Unter einer Behandlung mit Metformin sinken die AMH-Werte wieder.

AMH und der Kinderwunsch

Hast Du unerfüllten Kinderwunsch, ist es sinnvoll zu wissen, wie die Reserven in Deinen Eierstöcken aussehen. Und deshalb ist AMH mein Lieblingshormon! Denn trotz aller Schwankungen kann ich doch ungefähr abschätzen, wie viel Zeit der Frau, die vor mir sitzt, noch bleibt, um Ihren Kinderwunsch zu verwirklichen. Können wir uns Zeit lassen und mit leichteren Therapien oder nur mit Naturheilverfahren arbeiten? Und in aller Ruhe die weitere Diagnostik durchführen? Oder wird die Zeit knapp und wir müssen Gas geben, um die Chancen auf ein Kind zu wahren. Dann muss auch die notwendige Diagnostik (Spermiogramm, Eileiterdurchgängigkeit, Hormonstatus etc.) zügig veranlasst werden.

AMH: Stellenwert in der Kinderwunschtherapie

Anhand des AMH-Wertes kann die nötige Dosis von Hormonen zur Eizellreifung berechnet werden. Hast Du einen AMH-Wert unter 1 ng/ml, werden deutlich höhere Hormondosen benötigt.

Andererseits ist es bei hohen AMH-Werten besser, niedriger dosiert zu stimulieren. Dies beugt einer gefährlichen Überstimulation (es wachsen zu viele Eizellen mit nachfolgend vergrößerten Eierstöcken, was bis zum stationären Aufenthalt führen kann) vor.

Normwerte Anti-Müller-Hormon

Frauen:

1 – 8 ng/ml Normbereich

0,4 – 1,0 ng/ml eingeschränkte Fruchtbarkeit

< 0,4 ng/ml stark eingeschränkte Fruchtbarkeit

> 8 ng/ml Verdacht auf PCO-Syndrom

Männer:

1,5 -4,3 ng/ml Normwert für erwachsene Männer

Fazit:

Der AMH-Wert kann Dir sagen, wie groß Deine Reserven in Deinen Eierstöcken sind. Zwar geht das auch nur mit den oben beschriebenen Einschränkungen, die Beurteilung ist immer auch individuell. Aber im Vergleich zu allen anderen Methoden unterliegt das Anti-Müller-Hormon den wenigsten Schwankungen.

Ein niedriger Wert bedeutet jedoch keinesfalls, dass Du nicht mehr schwanger werden kannst. Aber es kann unter Umständen schwieriger sein, schwanger zu werden. Und Du solltest dann die Entscheidung für oder gegen ein Kind auch bald treffen.

Solange Du noch Deine monatlichen Blutungen hast, gibt es in der Regel auch noch Eizellen, mit denen Du schwanger werden kannst. Vielleicht bedarf es einfach nur etwas mehr Hilfe.

Was Du selbst zur Erhaltung Deiner Eizellreserven tun kannst, davon werde ich in einem weiteren Blog berichten.

Du hast Fragen dazu? Oder Du benötigst Unterstützung bei Deinem Kinderwunsch? Über das Kontaktformular kannst Du mich einfach und schnell erreichen.

Alles Liebe

Deine Heidi

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Herzlich Willkommen!

Hallo, mein Name ist Dr. med. Heidi Gößlinghoff.

Ich bin Frauenärztin und Reproduktions-medizinerin mit Leib und Seele. Neben der Facharztausbildung habe ich mich in  Naturheilverfahren, Akupunktur und Neuraltherapie ausbilden lassen.

Später kamen noch Weiterbildungen der Ernährungsmedizin, Hormontherapie und Anti-Aging Medizin dazu. Zuletzt habe ich im März 2018 eine dreijährige berufsbegleitende Ausbildung der fachgebundenen Psychotherapie abgeschlossen.

Um so mehr haben mein Mann und ich uns gefreut, dass es mit der Familienplanung komplikationslos geklappt hat: wir haben drei tolle Kinder, die ich im Alter von 38, 39 und 49 Jahren bekommen habe.

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