Erhöhtes Krebsrisiko durch zu viel Antibiotika? Was hat das mit Deinem Kinderwunsch zu tun?
Zeitschriftenflut
Eigentlich wollte ich die Zeitschrift schon wegschmeißen. Die tägliche Lieferung von ein bis zwei unbestellten Zeitschriften ist anders kaum noch zu beherrschen, wenn ich auch noch etwas Lebensqualität haben möchte.
Aber dann fiel mein Blick auf die Überschrift: Erhöhtes Krebsrisiko durch zu viel Antibiotika?
Ich habe diesen Artikel gelesen und möchte ihn gerne mit Dir teilen, weil ich ihn spannend fand.
Erhöhtes Krebsrisiko durch zu viel Antibiotika?
Das ist eine These, die schon länger im Gespräch ist. Besonders, wenn es um den Darmkrebs geht.
Interessant war aber für mich die Tatsache, dass die Erhöhung der Krebserkrankungen nicht über alle Antibiotika gleichmäßig verteilt war. Sondern es gab Unterschiede bei den einzelnen Gruppen
Welche Krebsarten?
Dazu hat gab es eine neue Studie, in der die Daten von 112.000 Krebspatienten und Krebspatientinnen ausgewertet wurden.
Korrelationen von hohem Antibiotikagebrauch und Krebsleiden wurden für folgende Krebsarten untersucht und festgestellt: bösartige Geschwüre der Lunge, der Brust (Brustkrebs) und des lymphatischen und blutbildenden Systems.
Antibiotika sind nicht gleich Antibiotika
Es ist nicht egal, welches Antibiotikum Du einnimmst. Bestimmte Wirkstoffgruppen haben ein höheres Risikopotential als andere. . Besonders Penicilline und Cephalosporine fördern das Entstehen von Krebsleiden. Aber auch das gilt nicht für alle Krebsarten
Darmkrebs entsteht häufiger bei Einnahme von Cephalosporinen Penicillin. Makrolidantibiotika und Tetrazykline scheinen sogar einen leicht schützenden Effekt für den Darmkrebs zu haben.
Das gilt aber nicht für andere Krebsarten, wie zum Beispiel den Brustkrebs. Hier scheinen gerade Tetrazykline die Krebsentstehung zu fördern.
Gleichberechtigung
Wenn wir Frauen auch sonst einen Bonus haben, wenn es um unsere Gesundheit geht, hier nicht.
Uns betrifft das erhöhte Krebsrisiko nach gehäuftem Antibiotikagebrauch genauso wie die Männer. Hier herrscht mal wirkliche Gleichberechtigung.
Gerne berate ich Dich ausführlich zu diesem Thema. Unter info@spaetes-mutterglueck.de kannst Du einen Beratungstermin buchen.
Darm und Krebs
Aber wie kommt dieses erhöhte Erkrankungsrisiko zustande? Genau ist das noch nicht erforscht. Aber die Darmflora; die ja auch für Deinen Kinderwunsch so wichtig ist, steht hier im Mittelpunkt der Betrachtungen.
Eine gesunde Darmflora sorgt für eine gute Verstoffwechselung der Nahrung und eine gute Aufnahme der Nährstoffe. Es gibt weniger stille Entzündungen, die Dein Hormongleichgewicht durcheinanderbringen können.
Neandertalersch****
Die Nahrung hat einen großen Einfluss auf die Zusammensetzung der Darmflora. Je industrialisierter diese ist, desto mehr leidet die Vielfalt Deine Darmflora. Stuhlproben von Neandertalern (!) zeigen eine deutlich größere Artenvielfalt als heutige Menschen.
Und jetzt bedrohen auch noch die Antibiotika diese Vielfalt zusätzlich.
Darmbakterien aktivieren Krebskiller
Zudem scheinen bestimmte Darmbakterien dafür zuständig zu sein, um sogenannte CD8-T-Zellen zu aktivieren. CD8-T-Zellen sind für die Zerstörung von Krebszellen zuständig.
Sind diese Bakterien durch Antibiotika zerstört, können die Abwehrzellen nicht aktiviert werden. Dem Krebswachstum sind dann wenig Grenzen gesetzt.
Antibiotika nur bei Bedarf
Das soll nicht heißen, dass Du komplett auf Antibiotika bei Infektionen verzichten solltest. Es gibt schon Situationen, in denen Antibiotika wichtig und richtig sind.
Aber für viele Kleinigkeiten heilen auch ohne die Anwendung von Antibiotika. Das hilft Deiner Darmflora, Deiner Fruchtbarkeit durch ein besseres Hormongleichgewicht und letztlich Deiner Gesundheit.
Hilf Deinem Immunsystem
Du kannst Dein Immunsystem aber auch stärken. Dabei helfen eine gesunde Kost, wenig Stress und Bewegung an frischer Luft.
Ein starkes Immunsystem ist weniger anfällig für Infektionen. So kannst Du auch den Gebrauch von Antibiotika senken.
Bleib gesund!
Alles Liebe
Deine Heidi
Q: Ärztliche Zeitung für Onkologen und Hämatologen, Springerverlag, Mai 2022, Titelseite
WWW. Aerztezeitung.de