Eileiterdurchgängigkeit prüfen: Methoden & Chancen. HyCoSy, Laparoskopie & HSG im Überblick, klar erklärt mit Studien.
Eileiterprüfung: Methoden im Überblick
Inhaltsverzeichnis
- Warum die Eileiterdurchgängigkeit wichtig ist
- Ursachen für verschlossene oder verengte Eileiter
- Methoden zur Prüfung der Eileiterfunktion
- Hystero-Kontrast-Sonografie (HyCoSy)
- Laparoskopie mit Chromopertubation
- Hysterosalpingographie (HSG)
- Chancen und Risiken im Überblick
- Kostenübernahme: Wer zahlt die Untersuchung?
- Häufige Fragen (FAQ)
- Fazit – Welche Methode ist die beste?
- Dein nächster Schritt – persönliches Chancengespräch
Warum die Eileiterdurchgängigkeit wichtig ist
Für eine Schwangerschaft reicht es nicht, dass Eizellen und Spermien in guter Qualität vorhanden sind – sie müssen sich auch am richtigen Ort begegnen. Die Befruchtung findet im Eileiter statt. Danach wandert der Embryo weiter in die Gebärmutter und nistet sich dort ein.
Sind die Eileiter verschlossen oder verengt, kann dieser Weg blockiert sein. Das führt dazu, dass keine Befruchtung erfolgt oder – schlimmer noch – zu einer Eileiterschwangerschaft.
Darum ist es sinnvoll, bei unerfülltem Kinderwunsch die Eileiterfunktion prüfen zu lassen.
Ursachen für verschlossene oder verengte Eileiter
- Entzündungen (z. B. durch Chlamydien)
- Voroperationen im Bauchraum
- Verwachsungen (Adhäsionen)
- Endometriose
- Angeborene Fehlbildungen
Methoden zur Prüfung der Eileiterfunktion
1. Hystero-Kontrast-Sonografie (HyCoSy)
Die HyCoSy ist heute die bevorzugte Methode. Über einen dünnen Katheter wird ein aufgeschäumtes Kontrastgel in die Gebärmutter eingebracht, während gleichzeitig ein vaginaler Ultraschall erfolgt. So lassen sich die Gebärmutterhöhle und die Eileiter gut beurteilen. Als ich noch in der Praxis war, hab ich diese Untersuchung regelmäßig gemacht, weil sie einfach so unkompliziert war und sofort Ergebnisse geliefert hat.
Vorteile:
- ambulant durchführbar, keine Narkose
- keine Strahlenbelastung
- nur leichte Beschwerden, vergleichbar mit Regelschmerzen
- sofort sichtbares Ergebnis
Therapeutischer Nebeneffekt:
Das Kontrastmittel spült kleine Schleimpfropfen heraus. Studien zeigen, dass dadurch die Chancen auf eine Schwangerschaft steigen. Mao et al. (2024) berichteten, dass 19 % der Frauen innerhalb von 6 Monaten nach 4D-HyCoSy schwanger wurden, die meisten bereits im ersten Zyklus (PMC11222004).
2. Laparoskopie mit Chromopertubation
Die Bauchspiegelung gilt als „Goldstandard“. Unter Narkose wird eine kleine Kamera über den Bauchnabel eingeführt. Über die Gebärmutter wird eine blaue Farblösung eingebracht, die bei offenen Eileitern in den Bauchraum austritt. Diese Untersuchung empfehle ich bei unklaren Vorbefunden und Auffälligkeiten empfohlen, aber nicht als Routineuntersuchung.
Vorteile:
Neben der Diagnose können auch Endometrioseherde oder Verwachsungen direkt behandelt werden. Daher ist diese Methode besonders sinnvoll, wenn ein Verdacht auf Endometriose oder Verwachsungen besteht.
Nachteile:
Es handelt sich um eine Operation mit Narkose- und OP-Risiken. Nach dem Eingriff ist meist eine kurze Erholungszeit nötig.
Wissenschaftliche Daten:
Eine Übersichtsarbeit von Tanahatoe et al. (Fertility & Sterility, 2003) betont, dass die Laparoskopie die genauesten Ergebnisse liefert, aber vor allem dann gerechtfertigt ist, wenn gleichzeitig eine Therapie erfolgen soll (Fertility & Sterility 2003).
3. Hysterosalpingographie (HSG)
Bei der HSG wird ein Kontrastmittel über einen Katheter in die Gebärmutter gespritzt und anschließend eine Röntgenserie erstellt. So lassen sich Eileiter und Gebärmutterhöhle darstellen. Ich selbst hab diese Untersuchung nur einmal mit durchgeführt, gedanklich hab ich sehne Mottenkiste gepackt. Mittlerweile gibt es elegantere und aussagekräftigere Methoden ohne Strahlenbelastung.
Nachteile:
Viele Frauen empfinden die Untersuchung als schmerzhaft. Hinzu kommen Strahlenbelastung und seltene Risiken allergischer Reaktionen.
Therapeutischer Nebeneffekt:
Besonders bei ölhaltigen iodhaltigen Kontrastmitteln (z. B. Lipiodol®) konnte ein Vorteil nachgewiesen werden. In der großen H2Oil-Studie (NEJM 2017) lag die Schwangerschaftsrate nach 6 Monaten bei 39,7 % gegenüber 29,1 %beiwasserlöslichem Kontrast (DOI: 10.1056/NEJMoa1612337).
Vermutlich wirken sowohl der Spüleffekt als auch immunologische Mechanismen.
Heute wird die HSG seltener angewandt, da HyCoSy schonender ist. In ausgewählten Fällen kann sie dennoch sinnvoll sein.
Chancen und Risiken im Überblick
Methode | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
HyCoSy | ambulant, ohne Narkose, sofortiges Ergebnis, kein Röntgen, Spüleffekt | weniger aussagekräftig bei komplexen Befunden |
Laparoskopie | sehr genau, Therapie (Endometriose, Verwachsungen) möglich | Narkose, OP-Risiko, Erholungszeit, Kosten |
HSG | klare Darstellung, Spüleffekt möglich | Schmerzen, Strahlenbelastung, Allergierisiko |
Kostenübernahme: Wer zahlt die Untersuchung?
- HyCoSy: Die HyCoSy zählt in Deutschland nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen (GKV). Sie wird in der Regel als Selbstzahlerleistung (IGeL) abgerechnet. Die Kosten liegen meist zwischen 180 und 320 €, abhängig von Praxis und Region. Private Krankenversicherungen (PKV) übernehmen die Kosten in vielen Fällen, wenn die Untersuchung medizinisch indiziert ist.
- Laparoskopie: Wird bei medizinischer Notwendigkeit von der GKV übernommen, da es sich um einen operativen Eingriff handelt.
- HSG: Kann in manchen Fällen von der GKV übernommen werden, wird aber deutlich seltener durchgeführt.
Häufige Fragen (FAQ)
Wann ist eine Eileiterprüfung sinnvoll?
Nach 6–12 Monaten unerfülltem Kinderwunsch, bei Verdacht auf Endometriose oder nach Bauchoperationen.
Wie schmerzhaft ist die Untersuchung?
HyCoSy verursacht meist nur leichte Beschwerden. Laparoskopie erfolgt in Narkose, die Beschwerden treten danach auf. HSG kann schmerzhaft sein. Eileiterdurchgängigkeit prüfen: Methoden & Chancen. Auch dies ein Punkt, der für deine Entscheidung wichtig ist.
Kann ich danach sofort schwanger werden?
Ja, besonders nach HyCoSy und HSG (mit Spüleffekt) wurden erhöhte Schwangerschaftsraten beobachtet.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
HyCoSy ist keine GKV-Leistung. Laparoskopie wird übernommen, HSG nur noch in Ausnahmefällen. Privatversicherte haben bessere Chancen auf Kostenerstattung.
Fazit – Welche Methode ist die beste?
Die HyCoSy ist heute die erste Wahl, um die Eileiterdurchgängigkeit prüfen zu lassen: sicher, unkompliziert, schmerzarm und mit sofortigem Ergebnis.
Die Laparoskopie ist bei Kinderwunsch sinnvoll, wenn gleichzeitig Endometriose oder Verwachsungen behandelt werden sollen.
Die HSG hat ihren Platz, vor allem wegen des belegten Spüleffekts der Eileiter mit ölhaltigem Kontrastmittel, wird aber seltener angewandt.
Eine Eileiterprüfung kann dir unnötige Therapien ersparen und gibt dir Klarheit, ob dein Kinderwunsch auf natürlichem Weg möglich ist. Eileiterdurchgängigkeit prüfen: Methoden & Chancen, je besser du informiert bist, desto besser kannst du entscheiden.
Dein nächster Schritt: der kostenfreie Workshop
Wenn du wissen möchtest, welche Methode in deiner Situation sinnvoll ist, lade ich dich herzlich zu meinem kostenfreien Workshop ein.
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Alles Liebe
Deine Dr. med. Heidi Goesslinghoff
Mutter mit 49. Unternehmerin mit 59. Und heute für dich und deinen Kinderwunsch da.