Die einen schwören auf ihn, für die anderen ist er wirkungslos: Mönchspfeffer.
Mönchspfeffer, was kann er, was nicht?
Keusches Lamm?
Vitex Agnus Castus ist der lateinische Name, aber auch unter Keuschlamm ist er bekannt. Agnus Castus heißt übersetzt „keusches Lamm“.
Mönchspfeffer ist eine alte Heilpflanze, die schon die alten Griechen kannten.
Mediterraner Vorgartenschmuck
Keuschlamm wächst an bis zu fünf Meter hohen Sträucher. Im September und Oktober blüht diese wunderschön lila.
Die Früchte sehen ein wenig wie getrocknete Pfefferkörner aus. Sie schmecken scharf (MönchsPEFFER). Der Geruch erinnert an Salbei.
Pfeffern für die Keuschheit
Zum Einsatz kommen nur diese Früchte in getrocknetem Zustand.
Im Mittelalter wurden diese getrockneten Früchte von Nonnen und Mönchen verwendet. Nein, nicht um schwanger zu werden, sondern um den Geschlechtstrieb zu unterdrücken. Verwendet wurde es wie Pfeffer. Damit das Keuschheitsgelübde sich leichter einhalten lies.… Die Früchte reduzieren den Spiegel des männlichen Hormons Testosteron. Testosteron ist beim Mann unter anderem für die sexuelle Lust zuständig.
Kein Testosteron, keine Lust….
Ladys, deshalb keinen Zyklustees mit Mönchspfeffer für Deinen Partner! Und auch Deine Agnus Castus Tabletten sind keine Lutsch Bonbons für ihn.
Da steckt viel drin
Mönchspfeffer ist ein pflanzliches Heilmittel, ein Phytotherapeutikum. Es gibt es viele Studien, die die Wirkung belegen. Und auch die Inhaltsstoffe sind zum Teil bekannt und untersucht. Unterschiedliche sekundäre Pflanzenwirkstoffe enthalten die Körnchen: Flavone und Flavoide, aber auch ätherische Öle und wertvolle Fettsäuren.
Wie wirkt Mönchspfeffer?
Mönchspfeffer dockt an die Dopaminrezeptoren an. So wird das Prolaktin gesenkt. Prolaktin ist das Milchhormon.
Das Milchhormon
Prolaktin wird beim Stillen gebildet. Es sorgt für die Milchbildung. Gleichzeitig stört es aber auch die Eizellreifung. Deshalb kannst Du Agnus Castus gut einnehmen, wenn Dein Prolaktin Spiegel erhöht ist und es deshalb zu Zyklusstörungen kommt.
Frauenmittel mit komplexer Wirkung
Über diesen Mechanismus wirkt Mönchspfeffer positiv auf den weiblichen Zyklus.
Ist der Prolaktin Spiegel im Lot, können die Eizellen wieder ungestört wachsen. Das reguliert den Zyklus sanft und natürlich.
Bessere erste Zyklushälfte
Die Eizellen produzieren Östrogen. Erreicht der Östrogenspiegel eine bestimmte Hohe, ist das das Signal für die LH-Ausschüttung. LH, luteinisierendes Hormon, steigt an. Dadurch wird der Eisprung ausgelöst. Damit hast Du die Chance auf eine Schwangerschaft.
Bessere zweite Zyklushälfte
Ein gutes Ei hat in der zweiten Hälfte auch einen guten Gelbkörper zur Folge. Der Gelbkörper produziert Progesteron, das Hormon der zweiten Hälfte. Ein guter Progesteronspiegel sorgt für eine ausreichend lange zweite Hälfte. Das verschafft dem befruchteten Ei die Zeit, sich in Ruhe einzunisten.
Einsatzgebiete
Jetzt kommen wir zu der zentralen Frage: Mönchspfeffer, was kann er, was nicht?
Die ausgleichende Wirkung von Mönchspfeffer auf den Zyklus kannst Du bei verschiedenen Hormonverschiebungen einsetzen.
Nicht nur bei Zyklusstörungen wirken die Körnchen. Unerfüllter Kinderwunsch durch die milde Unterstützung der Hormone ist ein Anwendungsgebiet. Aber auch das prämenstruelle Syndrom (PMS) kannst Du damit behandeln. Und natürlich die Zyklusstörungen. Er wirkt stabilisierend auf die erste und zweite Zyklushälfte.
Aber auch Wechseljahresbeschwerden, die Du hoffentlich nicht hast, kann Agnus Castus beheben.
Keine Wirkung ohne Nebenwirkung
Mönchspfeffer, was kann er, was nicht? Hier geht es jetzt eher um das, was er nicht kann.
Zum einen stabilisiert es nicht bei jeder Frau den Zyklus.
Es können aber auch unerwünschte Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall und Kopfschmerzen auftreten.
Durch den komplexen Wirkmechanismus kann es auch zu einer Verlängerung der ersten Zyklushälfte kommen.
Achtung: In der Stillzeit und bei Endometriose wird von der Einnahme von Mönchspfeffer abgeraten.
Glaubenskrieg Dosierung
Mönchspfeffer, was kann er, was nicht? Das ist oft auch von der Dosis abhängig.
Angeboten wird Agnus Castus in Dosierungen von 40 bis 200 mg, zum Teil noch höher.
Mein Tipp: fang mit der niedrigen Dosierung von 40 mg an. Wenn Du sie gut verträgst und der Zyklus noch Unterstützung braucht, kannst Du auch höher gehen.
Bei Nebenwirkungen einer höheren Dosierung bleibst Du bei der niedrigen Dosierung.
Ein Marathon, kein Sprint…
Agnus Castus: eine Tablette nehmen und schon hast Du einen tollen 28 Tagen Zyklus?
Mönchspfeffer, was kann er, was nicht? Das ganz sicher nicht!
Da brauchst Du schon etwas mehr Geduld. Zwei bis drei Monate dauert es, bis Mönchspfeffer wirkt. Da er beide Zyklushälften unterstützt, schadet es nicht, wenn Du ihn durchnimmst. Im Gegenteil.
Und noch etwas kann Mönchspfeffer: bei einer niedrigen Dosis regt er die sexuelle Lust an. Aber in höheren Dosen (siehe oben) turnt er ab!
Das war ein kleiner Ausflug in die Kräutermedizin. Wenn das ein spannendes Thema für Dich ist, lass es mich gerne wissen.
Aber auch in meinem Kinderwunsch-Coaching wird die Phytotherapie, also pflanzliche Mittel, ein großes Kapitel einnehmen.
Zum Kinderwunsch-Coaching gibt es ein kostenloses Webinar am 20.03.22. Mit diesem Link kannst Du Dich anmelden:
https://endlich-schwanger.euer-weg-zum-wunschkind.de/
Wenn Dir dieser Blog gefallen hat und Du jemanden kennst, dem er auch weiter hilft, darfst Du gerne den Link teilen! Wer weiß, vielleicht können wir beide damit helfen, das Wunder Schwangerschaft entstehen zu lassen?
Alles Liebe
Deine Heidi